private Bauten

Pfarrhaus Stockheim

Vorbereitungen für den Bauantrag

Nach einem Brand im Jahr 2019 wurde das Sanierungsvorhaben des Pfarrhauses in Stockheim intensiv vorangetrieben. Die Maßnahme, zu der wir bereits eine Kostenschätzung abliefern konnten, soll im Rahmen der Städtebauförderung durchgeführt werden. Unmittelbar nach dem Brand wurde neben Sicherungsmaßnahmen auch bereits die Sanierung des historischen Dachstuhls in Angriff genommen, sodass das Haus bereits mit neuer Dachdeckung glänzt.
Der Entwurf für das denkmalgeschützte Gebäude (1831-32 lt. BLfD) sieht insgesamt zwei Wohneinheiten vor. Dabei soll im EG eine 5- und im OG eine 4-Zimmerwohnung Platz für Familien mit Kindern bieten. Die Wohnungen werden durch den zentralen, im Norden gelegenen Treppenhauskern an ursprünglicher Stelle erschlossen.
In Verbindung mit der Förderung steht pünktlich zum neuen Jahr auch die Erstellung eines Bauantrags bis Ende Februar an. Im Zuge dessen werden Grundrisse, Ansichten und Schnitte überarbeitet und für die Ausführung vorbereitet. Damit halten wir euch auf dem Laufenden.

Eindrücke von den Dachsanierungsarbeiten 2019

Ran ans Denkmal

Entwurfsphase läuft auf Hochtouren

Das neue Jahr ist gestartet, die Gemüter haben sich erholt und voller Motivation taucht unsere Biggi gerade in den Entwurf für das ehem. Schuhhaus Dietz in Bad Neustadt ein.
Denn die Bestandspläne vom Vermessungsbüro trudelten noch kurz vor Weihnachten ein. Wo der Vorentwurf bisher nur auf einem vagen Aufmaß beruhte, gibt es nun eine verlässliche Grundlage. In den Grundrissen und Schnitten ist auch die Höhensituation der verschiedenen Gebäudeteile dargestellt. Im 1. OG Beispielsweise gibt es allein im Vorderhaus eine Höhendifferenz von sage und schreibe 20 cm. Wesentlich für den Entwurf ist auch der Höhenunterschied von 80 cm zwischen Vorder- und Hinterhaus, da die beiden Gebäude über einen Treppenkern erschlossen werden sollen, der sich im hinteren Teil des Vorderhauses befindet und eine Wohneinheit im 1. OG des Hinterhauses anbindet.
Im vorderen Gebäude können durch die Längsteilung des Geschosses zwei Wohnungen entstehen.
Erdgeschossig wird ein Laden zur Hohnstraße hin Einzug erhalten, während das Hinterhaus noch der Wohnnutzung dienen soll.
Bei den baulichen Maßnahmen wird selbstverständlich der größtmögliche Erhalt der historischen Bausubstanz angestrebt.

Aufgemöbelt

Detailplanung Möblierung

Als Teil der Ausführungsplanung für das im letzten Beitrag vorgestellte Bauvorhaben Einfamilienhaus Kraus wurden Möblierungspläne ausgearbeitet, da das Interieur unserer Auffassung nach wesentlich zu einem gelungenen Entwurf beiträgt. Im Zuge dessen beschäftigten wir uns intensiv mit den Möbeln des repräsentativen Koch-, Ess- und Wohnbereichs.
Bei der Küchenplanung sind neben der Gestaltung und des Designs insbesondere die Arbeitsabläufe und die Küchenroutine zu berücksichtigen, wovon nicht nur die Platzierung der Geräte sondern auch die Anordnung der Arbeitsflächen abhängig ist. Macht ein Kühlschrank gegenüber der Spülmaschine Sinn? Oder möchte man lieber Geschirrschränke und das Waschbecken in unmittelbarer Nähe der Spülmaschine platziert haben? Eine clevere und durchdachte Planung sorgt dabei langfristig für Zufriedenheit.
Bei allen Möbeln stellt sich zunächst die Frage nach ihrer Funktion. Zur Klärung dessen sind besonders die Bauherren gefragt. Die Entscheidung, ob ein Kamin mitten im Raum nur zu dekorativen Zwecken dient oder ob er als Raumteiler mit Schränken oder Regalen gleichzeitig auch praktisch ist, ist Geschmackssache. Auch bei Garderoben liegen Prioritäten oft weit auseinander. Ob geschlossen oder offen, ob in Holz oder in weißem Mattlack, ob mit Griffen oder ohne - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Alles in Allem kann man mit individueller Möbelplanung weit mehr aus einem Grundriss herausholen, als oft angenommen und dadurch den Wohnraum noch spezieller optimieren. Dabei bieten wir immer verschiedene Varianten an, da es nie die EINE perfekte Lösung gibt - denn wie jeder Bauherr und jedes Bauvorhaben sind auch die Ansprüche und Wünsche ganz einzigartig.

Varianten und Raumeindrücke

Einfamilienhaus Kraus

Wohnen auf einer Ebene

Selbstverständlich sollte Bauen heutzutage möglichst barrierearm sein, um das Haus auch noch im Alter ohne Einschränkungen nutzen zu können. So entschieden sich die Bauherren in der Entwurfsphase recht schnell für einen eingeschossigen Baukörper mit Teilunterkellerung und angrenzender Doppelgarage.
Bei Außenmaßen von etwa  26,5 m x 10 m kann das Gebäude grob in zwei Hälften gegliedert werden. Im Osten angeordnet befindet sich der Privatbereich mit Schlafraum für die Eltern inklusive großzügigem Masterbad. Daneben sind drei Kinderzimmer mit knapp 13 m² vorgesehen. Durch einen großzügigen Eingangsbereich mit Garderobe gelangt man in den offenen Koch-, Ess- und Wohnbereich mit 86 m². Dieser wird durch einen sowohl funktionalen als auch dekorativen Raumteiler zoniert, der neben einem Panoramakamin noch eine dekorative Holzlege sowie Stauraum bietet.
Über den verglasten Essbereich gelangt man über eine Hebe-Schiebetür auf die überdachte Terrasse, die durch ihre abgeschrägte Form besticht.
Im Untergeschoss finden neben einer separat erschlossenen Einliegerwohnung noch der Technik- und der Hauswirtschaftsraum Platz.
Die Herausforderung bei diesem Entwurf bestand und besteht vor allem in der Ausarbeitung der Details, da gewisse energetischen Standards erreicht werden sollen.
Im aktuellen Rohbau sind sowohl das Kellergeschoss als auch die Bodenplatte für das Erdgeschoss fertiggestellt. Auch die Wände sind bereits gemauert, sodass im nächsten Schritt der Ringanker betoniert werden kann.
Insbesondere übernahmen wir im Zuge der Entwurfs- und Ausführungsphase auch die Möbelplanung, worauf wir im nächsten Blogbeitrag genauer eingehen werden.

Entwurfsphase

Update Baustelle ehem. Schuhhaus Dietz

Deckenaufbauten von über 1 m

Der Abbruch-Trupp leistet aktuell ganze Arbeit, denn es gibt im ehem. Schuhhaus Dietz allerlei zu beseitigen. Ob Ausstattungsgegenstände, alte Töpfe, Einbauschränke, Wandverkleidungen, neuere Bodenbeläge oder abgehängte Decken - alle Zutaten aus jüngerer Zeit müssen weichen, um die Urkonstruktion nach Möglichkeit freizulegen. Jedoch ist dies nur sinnvoll, wenn die ursprünglich Schicht auch tragfähig ist und neuere Ein- und Aufbauten ohne statische Bedenken ausgebaut werden können. Regelmäßige Baustellenbesuche stehen daher aktuell auf der Tagesordnung - ggf. auch mit tragwerksplanerischer Unterstützung.
So wurde letztendlich entschieden, nicht weiter mit dem Abtragen von Schichten fortzufahren. Zu guter Letzt wird noch die steinerne Treppe, die ins Obergeschoss führt, entfernt.
Auch müssen zeitnah Notsicherungen vorgenommen werden, etwa bei der instabilen östlichen Außenwand oder in Bereichen der Decken.
Nun ist die ideale Grundlage für ein verformungsgerechtes 3D-Aufmaß sowie eine restauratorische Befunduntersuchung geschaffen. Dazu werden nächste Woche Termine abgestimmt. Diese Maßnahmen dienen nicht nur als Planungsgrundlage - sie dokumentieren auch den Ist-Zustand des Gebäudes, das nun offiziell auch als Einzeldenkmal gelistet ist.

Da kommt ein bisschen Schutt zusammen…

Geschäftshaus Bad Neustadt

Meininger Straße

Ein imposanter Neubau im Herzen von Bad Neustadt, der seinesgleichen sucht. Dank der intensiven Planung und Koordination konnte der Bau innerhalb von nur 1,5 Jahren errichtet werden. Bei dem dreigeschossigen Gebäude steht vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit im Fokus, der sich wie ein roter Faden durch das Geschäftshaus zieht, was dem schlichten und eleganten Design - sowohl innen als auch außen - in nichts nachsteht.

Mit der Rundung der Kubatur auf einer Seite wurde geschickt auf die städtebauliche Situation und die örtlichen Gegebenheiten reagiert.
Das leicht zurückspringende Erdgeschoss kann als Sockel betrachtet werden, der die Basis für den langen, liegenden Oberbau bildet. Diese Gliederung wird durch die Farbigkeiten und verwendeten Materialien unterstrichen.
Objektbestimmend ist aber vor allem die dreidimensional wirkende Fassade aus bronzefarbenen Elementen, die die beiden Obergeschosse ziert. Zwei umlaufende Fensterbänder verleihen dem Gebäude eine gewisse Leichtigkeit, denn die Tragkonstruktion wurde weg von der Außenfassade ins Gebäudeinnere verlagert. Außerdem spiegelt sich der Bronzeton der Verkleidung auch im Innenraum wider - sei es durch Akzente in Fußboden, Wandelementen oder im Treppenhaus.

Alles in allem kann der Neubau nicht nur dank seiner Metallic-Fassade glänzen - auch im Inneren ist das Gebäude ein durchaus gelungenes Gesamterlebnis.

Auftraggeber

Sparkasse Bad Neustadt a.d. Saale

Planer

wukowojac architekten

Planungszeitraum

2014 - 2022

Nach wie vor ein absoluter Hingucker

Wohnhaus Dörr

Obwohl es bereits im Jahr 2017 errichtet wurde, ist das freistehende Einfamilienhaus in der Rhön ein wahres Vorzeigeobjekt. Nicht ohne Grund erschien erst zuletzt wieder ein umfangreicher Artikel in dem Immobilienmagazin "4 Wände".

Wo einst ein Ferienhäuschen stand wohnt die Familie nun in einem Neubau, der nicht nur in Kubatur und Grundrissstruktur stimmig ist, sondern auch in Hinblick auf die Konzeption, die Gestaltung und die verwendeten Materialien.
Die Eingeschossigkeit des neuen Baukörpers in Verbindung mit der dezenten Material- und Farbwahl lässt das Gebäude nicht zu aufdringlich wirken, sodass Architektur und Natur gekonnt in Symbiose treten. Der Innenraum und der Außenraum können dank großzügiger Verglasung miteinander interagieren - der traumhafte Ausblick in die weite Rhön setzt dabei das i-Tüpfelchen.
Nicht nur konstruktiv setzte man auf den natürlichen Werkstoff Holz. Als gestalterisches Element umgibt ein hölzerner "Bügel" den ansonsten verputzten Kubus und schützt aufgrund des Überstandes gleichzeitig vor Witterungseinflüssen.
Neben der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten - sowohl innen als auch außen - wurden ebenfalls die Themen Flexibilität und Barrierefreiheit einbezogen, sodass Wohnen in allen Lebenssituationen möglich ist - und bleibt.
Zu einer durchdachten Planung gehören logischerweise auch Möbel, die den Entwurf abrunden und bis ins Detail vollenden. Überwiegend setzte man hierbei auf helle Fronten in Kombination mit warmen Holzflächen.

Und wie so schön im Artikel geschrieben steht:
"Letztlich stand es dann da: das Traumhaus auf einem Traumgrundstück im Herzen der Rhön."

Auftraggeber

Isabell und Andreas Dörr

Planer

wukowojac architekten

Die Gesamtkomposition

Studierende im ehem. Schuhhaus Dietz

Historisches Dachtragwerk wie aus dem Lehrbuch

Das Dachwerk des (aktuell) drittältesten Gebäudes in Bad Neustadt hat einiges zu bieten. Nicht nur die mittelalterlichen Holzverbindungen oder die besondere (nicht standardmäßige) Ausbildung von Knotenpunkten begeistern - auch ist spannend, dass in dem Dachgefüge zwei konstruktive Einheiten ablesbar sind. Der ältere Abschnitt von 1418 (d) zur Hohnstraße hin ist dabei klar von der "jüngeren" Konstruktion im südlichen Dachdrittel unterscheidbar, die in das Jahr 1559 datiert werden konnte. Diese Maßnahme kann nicht nur im Dach sondern auch beim genaueren Hinsehen in den Geschossen darunter abgelesen werden. Das Geschäftshaus wurde also in allen Ebenen in der zweiten Hälfte des 16. Jh. erweitert.
In der Praxiswoche "Historische Dachtragwerke" des Studiengangs Denkmalpflege der Uni Bamberg legten die Bearbeiter*innen neben Detailzeichnungen von Knotenpunkten und Holzverbindungen auch Quer- und Längsschnitte durch das Gebäude an, die sie händisch aufgemessen und gezeichnet hatten. Dort konnte man die deutlichen Verformungen im Gebäude erkennen, die sich insbesondere im Dachgeschoss abzeichnen. In der Längsrichtung sackt das Gebäude enorm Richtung Hohnstraße ab, was jedoch durch eine frühe Hilfskonstruktion von 1531 (d) im Dach abgefangen werden konnte. Dank dieser konnten bis heute weitere stärkere Verformungen verhindert werden.
Nicht zu vernachlässigen sei auch die Gebäudeverformung in Querrichtung. Da die Nachbarbebauung direkt an die Traufseiten des Gebäudes angrenzt, kam es in der Vergangenheit, wie auch der ehem. Besitzer bestätigte, v.a. an der Ostseite des Öfteren zu Feuchteschäden, die sich vom Dach bis ins EG erstreckten. Dies zog insbesondere die Außenwand im 1. OG in Mitleidenschaft, was nicht nur für die Statik des Dachwerks sondern auch für die Tragfähigkeit des gesamten Gebäudes von enormer Relevanz ist.

In Kooperation mit dem statischen Fachplaner, der die Maßnahme bereits mit betreut, und dank der studentischen Voruntersuchungen konnten erste konkrete Sanierungsziele abgeleitet werden. Dabei steht natürlich der Wunsch und das Bestreben nach größtmöglichem und umfangreichem Erhalt der historischen Substanz an oberster Stelle, ohne den statischen Aspekt zu vernachlässigen. Denn um das Dach zu erhalten gilt es auch eine intakte Basis wiederherzustellen. All das soll so denkmalkonform wie möglich geschehen, damit das bau- und stadtgeschichtlich so wertvolle Gebäude als solches sowohl für die jetzige als auch für künftige Generationen bewahrt - und natürlich auch genutzt - werden kann.
Zunächst jedoch warten wir mit Spannung auf das Ergebnis des Antrags zur Listung als Einzeldenkmal, bevor restauratorische Untersuchungen und ein verformungsgerechtes Aufmaß folgen, die dann in Summe als vernünftige Planungsgrundlage für uns dienen werden, sodass wir so bald wie möglich in die Entwurfsplanung einsteigen können.

Studentische Betreuung

Dr.-Ing. Thomas Eißing, Christian Schmidt (BLfD),  Frank Ebner M.A., David Grüner M.A.

Zeitraum

11.07.2022 - 14.07.2022

Statische Betreuung

IB Federlein Ingenieurgesellschaft mbH

 

Eindrücke aus der studentischen Praxiswoche

Ein dreiteiliger Neubau fürs Biohotel Sturm

Traumhafte Gartenblickzimmer

Bei diesem Projekt übernahm unser Büro die Bauleitung.
Als Erweiterung des Biohotel Sturms am idyllischen Ortsrand von Mellrichstadt entstanden in den vergangenen Monaten insgesamt zwölf Doppelzimmer, welche sich auf drei neue Gästehäuser verteilen. Diese orientieren sich in Kubatur und Design voll und ganz an dem nachhaltigen Konzept des Biohotels, was sich vor allem in der Auswahl und Qualität der Materialien widerspiegelt. Dabei steht die architektonische Idee dem Nachhaltigkeitsaspekt in Nichts nach. Die formschönen, eleganten Kuben mit Holzverkleidung fügen sich natürlich und selbstverständlich in die vorhandene Idylle ein und bieten einen Panoramaausblick in den traumhaft angelegten Garten.
Neben der Außenhülle besticht auch der Innenraum durch viele schönen Holzflächen, die neben dem angenehmen Duft gleichzeitig einen warmen Eindruck vermitteln. Die Verwendung von Brettschichtholz an Wänden und Decken entpuppte sich bald als Herausforderung, denn die Holzelemente waren bereits im Rohbau die später sichtbaren Oberflächen, was enorme Vorsicht und exakte Absprache mit der Bauleitung voraussetzte. Deshalb waren wir täglich vor Ort, um Ungenauigkeiten frühzeitig zu erkennen und eventuellen Problemen vorzubeugen sowie den weiteren Bauablauf genau zu koordinieren. Die Kooperation mit lokalen und überregionalen Firmen funktionierte hervorragend, sodass der streng getaktete Bauzeitenplan dank des guten Zeitmanagements eingehalten wurde und die ersten Gäste ihre Gartenblickzimmer pünktlich zum Pfingstwochenende beziehen konnten.
Wir betreuten das Projekt von den Erdarbeiten Ende Oktober 2021 über die Erstellung der Bodenplatten im November bis hin zur Fertigstellung der Häuser Ende Mai/ Anfang Juni 2022.

Auftraggeber

Hotel Sturm GmbH&Co.KG

Planer

SLG Architekten Part mbB (Nürnberg)

Bauleitung

wukowojac architekten

Bauzeitraum

10.2021 - 05.2022