Neugestaltung Dorfplatz Bahra

Neugestaltung Dorfplatz Bahra

Der Zugang zum Kirchplatz und zur Kirche wurde durch den vor Jahren durchgeführten Abriss des Wohn- und Nebengebäudes Kirchplatz 1 als ungeordneter Freiraum wahrgenommen, da vor allemdurch vor- und rückspringende Zufahrten zu den anliegenden Grundstücken keine klaren Raumkantenzu erkennen waren.
Diese Situation war Anlass in diesem Bereich einen Dorfmittelpunkt zu schaffen, einen zentralen Dorfplatz, der Aufenthaltsqualität bietet und als Kommunikations- und Verweilbereich dient. Gleichzeitig wurde am nördlichen Abschluss des Dorfplatzes zur Unteren Dorfstraße ein Buswartehäuschen errichtet, ebenso fußläufige und verkehrsfreie Verbindungen und Flächen geschaffen.
Dorfplatz, Fahrflächen und die Kleinflächen von Fußwegen erhielten eine Oberflächengestaltung die sich an die bestehende Oberflächengestaltung im Umfeld anpasst. Die Neuordnung der Grundstücksgrenze und Hofeinfahrt des anliegenden Wohn- und Nebengebäudes, welches den östlichen Abschluss des Dorfplatzes bildet, war Voraussetzung für die Gestaltung des neuen Dorfplatzes. Die Grundstückseinfriedung erfolgte mit einem Wandabschluss und einer Toreinfahrt. Für diese Wandfläche gestaltete der Bildhauer Dietmar Balling ein Landschaftsrelief mit Blick in die Rhön aus COR-TEN-
und Edelstahl. Die wichtigen Ereignisdaten der 1000-jährigen Geschichte Bahras wurden in einer Legende am Relief festgehalten.
Der Dorfplatz mit den Bereichen Buswartehäuschen und Verweilbereich ist verbunden durch offene Platzflächen, die zusätzlich für die aktive Nutzung bestimmt sind. Die flexible Nutzbarkeit des Platzes wird durch die Infrastrukturandockstation auf der Rückseite des Buswartehäuschens ermöglicht und sichergestellt.
Das einheitliche Pflaster für Fahrbahnbelag und Platzgestaltung wird nur durch Wechsel der Pflasterverlegerichtung für die unterschiedlichen Nutzungsbereiche deutlich. Somit wird eine Großzügigkeit des gesamten öffentlichen Freiraumes erreicht, die sich so bereits im fortsetzenden Teil des bestehenden Kirchplatzes darstellt.
Die moderne und einheitliche Gestaltung von Buswartehäuschen sowie von Verweil- und Aufenthaltsbereich unterstützen die Großzügigkeit des gesamten öffentlichen Freiraumes in diesem Bereich und sind unmittelbarer Ausdruck des Zeitgeistes. Das überdachte Buswartehäuschen mit Sitzgelegenheit, Info-Stele und rückseitig verdeckt eingebauter Infrastrukturandockstation bildet mit den Sitzgelegenheiten des Verweil- und Aufenthaltsbereiches gestalterisch hinsichtlich Form- und Materialsprache eine Einheit. Die Ausbildung der Bushaltestelle zur Dorfstraße wurde barrierefrei gestaltet und als Niederflur-Haltestelle ausgebildet.

Den Mittelpunkt der Sitzgelegenheiten bildet das Objekt „Digitales Geländemodell“ der Künstlerin Eva Warmuth. Das Objekt der Künstlerin stellt die Flur als das zentrale Thema für Bahra in den Vordergrund. Der Entwurf ist ein digitales Geländemodell der Gemarkung Bahra in Bronze auf einem Kalksteinfindling. Im Bachbett der Bahra des Geländemodells fließt Wasser, das über das Relief hinaus fließt und mittels Pumpe / Brunnenanlage wieder ins Bachbett zurückgeführt wird. In das Geländemodell wurden wichtige Flurnamen eingetragen.

Auftraggeber

Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken

Planer

Dominik Wukowojac

Neugestaltung Dorfplatz Bahra